Geschmack:
Scharf, fruchtig, feurig, pikant.
Verwendung:
Ein Klassiker in der südamerikanischen, asiatischen und orientalischen Küche.
Schärfe ist eine der Geschmacksnoten die uns am schnellsten beeindrucken und erreichen, und zwar so, dass der Geschmack des Gerichts erhalten bleibt. Unser Chili ist genau so scharf, dass die Speisen ihre Aromen doch behalten. Kleine Mengen reichen aus, um beispielsweise Suppen und Eintöpfe mit einer feurig-fruchtigen Note aufzupeppen.
Chili BIOgraphie:
Die ursprüngliche Heimat der scharfen Schoten liegt in Süd- und Mittelamerika. Forscher platzieren den Ursprung der Ausbreitung der Pflanze – also im wahrsten Sinne des Wortes den “Hot Spot” – in der Region von Südbrasilien/Bolivien. Dort gibt es die meisten wilden Chili-Sorten der Welt. Viele weitere Sorten wurden auch in den Anden gefunden. Die Wildsorten haben meist kleine, runde und immens scharfe Früchte. Von Brasilien und den Anden aus hat sich die Wildform der Pflanze über Vögel zunächst in ganz Süd- und Mittelamerika verbreitet.
Chili ist eines der ältesten Lebensmittel Amerikas und wurde lange vor der Maya-Zeit kultiviert und genutzt. Die ältesten archäologischen Funde von Chili (Capsicum annum, die heute am weitesten verbreitete Art) stammen aus menschlichen Siedlungen im Osten von Mexiko (Tehuacán Valley) aus der Zeit 7.000 – 5.000 v.Chr., also aus einer Zeit noch bevor der Mensch die Töpferei kannte.1 In Ecuador zum Beispiel fand man die ältesten Chili-Reste (Stärkepartikel) auf Mühlsteinen und Kochgefäßen und in Panama an Steinwerkzeugen.
Die beim Verzehr von Chilis wahrgenommene Schärfe wird durch Capsaicinoide, vor allem durch Capsaicin, verursacht. Im Gegensatz zu Stoffen, die die Geschmacksnerven auf der Zunge reizen und damit für die Geschmacksempfindungen süß, sauer, salzig, bitter und umami verantwortlich sind, verursachen Capsaicin und dessen verwandte Stoffe einen Hitze- bzw. Schmerzreiz, vergleichbar dem Kältereiz durch Menthol u. ä. Je mehr Capsaicin ein Chili enthält, desto schärfer ist er. Die ab etwa 1950 in Ungarn gezüchteten Gemüsepaprika enthalten fast kein Capsaicin, Peperoni oder scharfe ungarische Paprika etwa bis 0,01 Prozent, Cayenne oder Thai-Chilis etwa bis 0,3 Prozent, sehr scharfe Sorten (Tepin, Habanero) maximal 0,85 Prozent.[7]
Von auf der Epidermis der Plazentawand befindlichen Drüsenzellen gebildet, verteilt sich das Capsaicin, ein gelbes, teilweise kristallines Öl, zwischen Zellwand und Cuticula. Da innerhalb der Frucht einzig diese Drüsenzellen Capsaicinoide produzieren, enthalten die Plazenta und ihr naheliegende Fruchtbestandteile wie Samen oder Samenscheidewände besonders hohe Konzentrationen der Scharfstoffe. Plazenta und Samenscheidewände enthalten meist etwa 90 bis 99 Prozent aller Capsaicinoide, deren Konzentration mit zunehmender Entfernung von der Plazenta abnimmt; so ist bei vielen scharfen Sorten die Spitze weit weniger scharf als das Stielende.