Geschmack:
Blumig, elegant, würzig, intensiv, warm, dominant.
Passt zum Fleisch, Salt, Dessert und zur mediterranen und französischen Küche.
Verwendung:
Frische Lavendelzweige aromatisieren beispielsweise Fleischgerichte aller Art. Einen hervorragenden Geschmack entwickeln Hühnchen-, Lamm- und Fischgerichte, wenn Lavendel mit Thymian oder Rosmarin kombiniert wird.
Lavendel BIOgraphie:
Der Lavendel zählt zweifelsohne zu einem der bekanntesten Kräuter. Die wohlriechende Pflanze mit ihren violetten Blüten ziert viele Balkone, Gärten und Fensterbänke. Doch der Lavendel kann weitaus mehr als nur hübsch aussehen. Als Heilkraut lindert er viele Beschwerden wie Schlaflosigkeit, Nervenschwäche oder Migräne. Auch in der Küche lassen sich Blätter und Blüten für viele Gerichte verwenden.
Lavendel ist eine klassische mediterrane Pflanze, die wild vor allem in den Ländern des Mittelmeeres, u.a. Griechenland, Südfrankreich und Italien, vorkommt. Er lässt sich dort vor allem in trockenen, kargen und sonnenverwöhnten Höhenlagen in Regionen mit kalkhaltigen Böden finden. Eine touristisch attraktive Region mit großer Verbreitung von Lavendel ist die französische Provence, in der Lavendelfelder häufig anzutreffen sind.
Aufgrund seiner großen Beliebtheit ist der Lavendel in vielen Ländern eingeschleppt und kultiviert worden. Bedeutende Kulturvorkommen von Lavendel finden sich neben Frankreich auch in England, Marokko sowie den USA.
Im botanischen Sinne handelt es sich beim Lavendel um einen mehrjährigen Halbstrauch, der Wuchshöhen bis zu 140 cm erreichen kann. Meistens erreichen die Pflanzen hierzulande jedoch weitaus geringere Wuchshöhen um die 40 bis 70 cm. Lavendel bildet elastische, stabile und relativ kurze Wurzeln aus.
Lavendelblätter sind recht markant und leicht zu erkennen. Sie haben in der Regel eine hellgrüne bis grüngräuliche Färbung. Die lanzettlichen, ganzrandigen und länglichen Blätter werden bis zu 5 cm lang und sind auf beiden Blattseiten mit einem weißen Filz (Blatthaare) besetzt. Die Blätter des Lavendels sitzen an den aufsteigenden und aufrechten Zweigen, an denen sie gegenständig angeordnet sind. Die Äste sind meist stark verzweigt. Mit zunehmendem Alter werden die Blätter grüner.
Lavendel gilt als ausgezeichnetes Küchenkraut, das für zahlreiche Rezepte genutzt werden kann. Verwendung finden dabei sowohl die Blüten, die Blätter als auch ganze Zweige. Es sollte immer darauf geachtet werden, den echten Lavendel (Lavandula angustifolia) zu verwenden und nicht etwa den Schopflavendel. Der echte Lavendel hat einen unverwechselbaren würzigen und kampferartigen Geschmack, der bisweilen blumig und leicht bitter ist.
Frische Lavendelzweige aromatisieren beispielsweise Fleischgerichte aller Art. Einen hervorragenden Geschmack entwickeln Hühnchen-, Lamm- und Fischgerichte, wenn Lavendel mit Thymian oder Rosmarin kombiniert wird.
Der Echte Lavendel hat als Heilkraut eine lange und eindrucksvolle Geschichte. Den Römern, Ägyptern und Griechen galt der Lavendel als nahezu heiliges Kraut. Im römischen Militär wurde die Pflanze u.a. als Wundheilungsmittel und Stimulans verwendet. Sowohl Griechen als auch Römer verwendeten Lavendel als Zutat für ihr Badewasser. Der römische Arzt Dioskurides hat in seinem Buch Materia Medica (1. Jahrhundert n. Chr.) bereits ausführlich über den Lavendel und seine Anwendungsmöglichkeiten berichtet.
Das Kraut sowie dessen Heilwirkung ist auch in den europäischen Ländern bekannt geworden, so dass er in vielen Klostergärten kultiviert wurde und auch bei vielen Erkrankungen und Beschwerden zur Anwendung kam. Hildegard von Bingen beschrieb den Lavendel als warmes und trockenes Kraut, welches von ihr u.a. bei Lungen- und Leberkrankheiten sowie bei psychologischen Befindlichkeiten verabreichtet wurde. Paracelsus kannte bereits seine beruhigende Wirkung und setzte das Kraut als Sedativum sowie zur Behandlung bei Herz- und Verdauungsbeschwerden ein.